
Junge Korallen wachsen auf dem Korallenfriedhof des Jahres 1997/1998 nach. Sie werden prompt niedergemacht . und das direkt in den so genannten Marine Parks ...
So sieht es täglich bei Cocos (und an hunderten anderen Stellen der Seychellen) aus, ohne dass es auch nur die geringste Bemühung seitens der Behörden gäbe die sich langsam entwickelnden Korallen nach dem Korallensterben vor 10 Jahren zu schützen. Unsere Organisation plant jetzt eine Kampagne und möchte die Regierung ermuntern aktiv zu werden und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Was unterträglich ist: Man kassiert von den Besuchern Eintrittgebühren für so genannte "Marine Parks", die diesen namen nicht verdienen, so auch bei Cocos, damit hört aber die Aktivität der Marine Park - Verwaltung auch schon auf. Es gibt überhaupt keine Aufklärung, keine Kontrolle, keinerlei Hinweisschilder oder eine Verpflichtung der Bootsbetreiber ihre Gäste aufzukklären und zu beaufsichtigen. Es ist tatsächlich katastrophal , was man dort täglich beobachten kann. Leute, die überhaupt nicht mit der ABC-Ausrüstung umgehen können, nicht einmal richtig schwimmen, werden auf diese Riffe losgelassen, zu hunderten ... Es wird geankert auf Teufel komm raus ... Tag für Tag. Manchmal ankern dort locker 25 Boote, auch größere Yachten. Es wird immer mehr.
Man geht nicht durch eine Blumenwiese mit den seltensten Orchideen und trampelt diese nieder ...
Man kann nicht auf Korallen spazieren gehen ohne diese zu zertören ... Sie brauchen viele Jahre und Jahrzehnte, bis sie nachwachsen - wenn sie überhaupt noch nachwachsen.
Wenn man ins Wasser geht, darf man nichts berühren. Dann ist der Besuch der Unterwasserwelt nachhaltig. Wenn man es nicht kann, dann sollte man auf die zerbrechliche und gefährdete Unterwasserwelt rücksicht nehmen und nicht über seichte Riffe schwimmen und schnorcheln.
Ebensowenig sollte man kreuz und quer über das Riffdach laufen. Zugegeben, das ist auf den Seychellen echt ein Problem, denn die Bedingungen zum Schnorcheln sind vielerorts recht schlecht und es gibt keinen Zugang zum tieferen Wasser (speziell bei Ebbe). Dennoch sollte man sich Gedanken darüber machen. Am Roten Meer gibt es in den besseren Hotels und Resorts längst Stege und überlegungen, wie man das Riffdach schützen kann.


Gebühren für den Naturschutz zu zahlen ist gut. Allerdings nur dann, wenn das eingenommene Geld auch wieder dem Naturschutz zugute kommt. Wenn es nur reinste Abzocke ist und für den Erhalt der Riffe gar nichts getan wird, weigere ich mich diese Gebühr zu zahlen und würde auch andere ermuntern "Gegenleistungen" in Form von konkreten Schutzmaßnahmen zu verlangen. So lange örtliche Dummköpfe zur Belustigung von ahnungslosen Touristen (sehr oft sind es Italiener und Russen, aber nicht nur) Meeresschildkröten aus dem Wasser heben und so für fragwürdige und armselige "Sensation" für eine Foto sorgen (was dort täglich passiert), die jungen Korallen niedergetrampelt werden, würde ich für den Eintritt keine müde Mark bezahlen ...
